Einleitung
Mit dem EA272Q erreicht uns ein gut ausgestatteter Business-Monitor aus dem Hause Sharp NEC Display Solutions, der nicht mehr als NEC vermarktet wird, sondern als Sharp. Die EA-Serie wurde zuvor unter der Marke NEC vertrieben.
Der 27 Zoll große WQHD-Bildschirm mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz ist für Business-Anwendungen ausgelegt und bietet zahlreiche Anschlüsse wie DisplayPort, HDMI, USB-C, USB 3.1 und LAN/RJ-45. Auch ergonomisch schöpft das Gerät aus dem Vollen. Das verbaute IPS-Panel soll einen Kontrast von 1000:1 und eine maximale Helligkeit von 350 cd/m² ermöglichen. Für ein Office-Gerät unüblich, wird sogar eine Gleichmäßigkeitskorrektur angeboten, um die Flächenhomogenität und Farbreinheit zu verbessern.
Der Docking-Monitor beherrscht Daisy-Chaining und verfügt über einen 1 Gbit/s schnellen RJ-45-Anschluss, 90 Watt Power Delivery sowie einen Licht- und Anwesenheitssensor.
Wir sind gespannt, wie sich das etwa 450 Euro teure Modell in unserem Test schlägt. Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des Sharp EA272Q.
Lieferumfang
Neben dem Bildschirm selbst, an dem das Standbein bereits fertig montiert ist, sind im Karton der Standfuß sowie Kabel für USB-C und Strom enthalten. Das USB-C-Kabel ist mit 90 cm etwas kurz geraten. Dass weder ein HDMI- noch ein DisplayPort-Kabel beiliegen, ist ungewöhnlich und verwundert uns etwas. Darüber hinaus sind ein EU-Energielabel (Energieeffizienzklasse C) und eine kurze Installationsanweisung zu finden.
Im Support-Bereich der Sharp/NEC-Website stehen ein Handbuch in Deutsch und die Anwendung NaViSet Administrator 2, eine netzwerkbasierte Steuerungs- und Verwaltungssoftware, zur Verfügung. Treiber oder Farbprofile werden nicht bereitstellt. Das Handbuch ist sehr ausführlich und dürfte kaum Fragen offenlassen.
Optik und Mechanik
Der Standfuß muss noch mit dem Standbein verbunden werden. Das geschieht völlig werkzeuglos mit einer Flügelschraube. Das Standbein kann demontiert werden, und das Display bietet dann eine VESA-100-Montagemöglichkeit für alternative Lösungen.
Um den Sharp EA272Q stabil an seinem Platz zu halten, ist an der Unterseite des Standfußes umlaufend eine Gummierung angebracht. Sie soll verhindern, dass der Bildschirm beim seitlichen Drehen verrutscht. Das funktioniert tadellos, und eine Drehung des Monitors mit nur einer Hand ist problemlos möglich. Der Standfuß hat einen Durchmesser von ca. 26 cm und ist nach vorn hin abgeflacht.
Mit einem Gewicht von insgesamt 9,2 kg, wovon 3,4 kg auf das Standbein entfallen, ist das Display ausreichend stabilisiert und wackelt bei der Bedienung des OSDs kaum.
Der Sharp EA272Q präsentiert sich äußerlich dezent und fügt sich nahtlos in jede Arbeitsumgebung ein. Dies wird insbesondere durch das dreiseitige rahmenlose Design ermöglicht. Der umlaufende Rahmen hat eine Breite von 1 mm. Hinzu kommt der Panel-Rand von 6 mm, bis das eigentliche Bild beginnt. Der untere Rahmen beträgt 1,5 cm und der Panel-Rand noch mal 1 mm. Die Materialhaptik wirkt allerdings etwas kostenoptimiert, insbesondere beim Standfuß.
Das Standbein des Sharp EA272Q ermöglicht eine Höhenverstellung von bis zu 15 cm. In der höchsten Einstellung beträgt der Abstand vom unteren Rahmen bis zur Schreibtischplatte 17 cm, während es in der niedrigsten Einstellung etwa 2 cm sind. In der untersten Stellung liegt der Rahmen des Monitors auf dem Standfuß auf. Die Mechanik ist zwar angenehm leichtgängig, verursacht beim Justieren aber doch einige schabende Geräusche. Das Display kann um 340° praktisch einmal um die komplette Achse gedreht werden. Die Drehung erfolgt durch eine auf der Unterseite angebrachte Drehscheibe. Die Umsetzung ist ausgezeichnet gelungen. Der Fuß dreht zwar mit, da er aber rund ist, wird kein zusätzlicher Platz benötigt.
Der Neigungswinkel des Bildschirms kann von -5° bis +35° justiert werden. Zusätzlich ist eine 90°-Drehung in den Porträtmodus (Pivot) möglich, und zwar nach links und rechts. Das OSD kann je nach Variante ebenfalls mitgedreht werden. Allerdings muss das Display etwas nach hinten geneigt werden, da sonst die Ecke des Rahmens mit dem Standfuß kollidiert. Eine Höhenverstellung ist noch um 3 cm möglich, in der tiefsten Stellung liegt das Gehäuse auf dem Standfuß auf. Für eine perfekte horizontale Ausrichtung muss der Sharp EA272Q manuell nachjustiert werden.
Damit die Kabel nicht ungeordnet herunterhängen, wurde dem Sharp EA272Q eine Kabelhalterung spendiert. Sie muss an den oberen Teil des Standbeins geklemmt werden und rastet seitlich minimal ein. Besonders stabil ist die Konstruktion leider nicht, da sie leicht aus den seitlichen Einrastpunkten rutscht, wenn neue Kabel hinzugefügt werden oder bei der Drehung in den Pivot-Modus geringfügig zu viel Spannung auftritt. Zumindest können ausreichend viele Kabel eingeklemmt werden.
Der Sharp EA272Q besitzt ein internes Netzteil. Im oberen Bereich des Rahmens befinden sich Lüftungsschlitze, allerdings erwärmt sich der Monitor kaum. Oberhalb des Sharp-Logos ist eine Griffmulde positioniert, mit der das Display bequem transportiert werden kann.
Technik
Betriebsgeräusch
Beim Sharp EA272Q haben wir keinerlei Betriebsgeräusche feststellen können. Der Monitor arbeitet sowohl im Stand-by-Modus als auch während des Betriebs absolut geräuschlos – unabhängig von der eingestellten Helligkeit. Es ist jedoch zu beachten, dass die Geräuschentwicklung möglicherweise einer gewissen Serienstreuung unterliegen kann. Daher gilt diese Einschätzung nicht unbedingt gleichermaßen für alle Geräte derselben Serie.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 143 W | 21,4 W |
Betrieb minimal | k. A. | 10,9 W |
Betrieb typisch | 27 W | – |
140 cd/m² (29 %) | k. A | 15,7 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | 0,3 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,3 W | 0,3 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
Der Hersteller gibt in den Spezifikationen eine typische Leistungsaufnahme von 27 Watt an. Unsere Messungen zeigen einen maximalen Verbrauch von 21,4 Watt. Im ausgeschalteten Zustand über den Soft-off-Button und im Stand-by-Modus liegt der Strombedarf bei 0,3 Watt. Das Drücken des Power-Buttons ist also eigentlich überflüssig. Damit werden die EU-Richtlinien locker eingehalten.
Die EU-Energieeffizienzklasse wird vom Hersteller mit „C“ angegeben. Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 15,7 Watt an. Bei dieser Helligkeit errechnet sich eine hervorragende Effizienz von 1,8 cd/W.
Anschlüsse
Im Anschluss-Panel (von links nach rechts) befinden sich folgende Schnittstellen: Stromanschluss, HDMI, DisplayPort 1.4 (Eingang), DisplayPort 1.4 (Ausgang), USB-C (DP-Alt-Mode und 90 W Power Delivery), USB 3.1 (Up), RJ-45 (1 Gbit/s) und 2 x USB 3.1 (Down).
Seitlich links ist ein Kopfhörerausgang (3,5-mm-Stereo-Klinkenstecker) platziert.
Bedienung
Der Sharp EA272Q verfügt über sechs elektrostatische Bedienelemente für die Steuerung, die links neben dem in der rechten Ecke platzierten Power-Button zu finden sind. Die Bedienung mit den Touchtasten ist sehr gut gelungen. Sie agieren sehr reaktionsschnell und lassen sich angenehm und zuverlässig bedienen. Eine akustische Rückmeldung ist nicht vorhanden. Es reicht allerdings, irgendein Bedienelement zu berühren, wodurch die einzelnen Funktionen auf der Bildschirmoberfläche eingeblendet werden. Die Beschriftung der Tasten ist bei reduzierter Helligkeit im Raum nur noch schlecht zu erkennen, allerdings lässt sich das OSD durch die eingeblendeten Funktionen auch bei Dunkelheit bedienen. Sharp verzichtet auf den heute häufig verwendeten 5-Wege-Joystick, der eine bequeme Bedienung ermöglicht. Solange die Bedienung so optimal funktioniert, vermissen wir ihn aber nicht.
Die Betriebs-LED befindet sich im rechten Bereich des unteren Rahmens. Wenn der Monitor in Betrieb ist, leuchtet die LED blau, im Ruhemodus wechselt die Farbe auf Orange. Wen die LED-Beleuchtung stört, der kann sie im OSD auch komplett deaktivieren oder nach eigener Vorstellung dimmen.